Am sechsten Tag unserer Reise konnten wir sogar noch eine halbe Stunde länger im Bett verweilen als gestern. Die Möglichkeit, die frühe Messe um sechs Uhr morgens noch einmal zu genießen, schlugen wir aus, da wir unseren Schönheitsschlaf nicht frühzeitig unterbrechen wollten (viel gebracht hat es aber leider nicht).
Nach dem Frühstück machten wir uns mit Spitzhacke und Eimer bewaffnet auf den Weg hinter die Kirche, um der Welt mehr Sauerstoff zu schenken. Wir pflanzten zwanzig Bäume, während Franz ein kleines Nickerchen machte. Die Sonne hatte ihn nämlich ein wenig zu stark geküsst. Nach kurzem Aufenthalt im Land der Träume und ein wenig H2O, kehrte er wieder unversehrt in die Welt der Lebenden zurück.



Unser Wunsch, den General Studies Unterricht noch einmal zu besuchen, stieß bei unseren vier Austauschschülern auf wenig Euphorie (wir können uns gar nicht vorstellen, woran das wohl liegt *hust*). Zu ihrem Glück wurde in der Zeit gerade ein Examen geschrieben und wir konnten nicht am Unterricht teilnehmen. Stattdessen gingen wir in die Bibliothek und wurden vom GS-Lehrer mehr oder weniger dazu missbraucht, den Prüfungsraum examenstauglich zu gestalten. Das bedeutete, knapp 100 Stühle und Tische durch die Gegend zu schieben. Das Kratzen der Metallstühle auf dem Fliesenboden war in etwa genauso wundervoll wie das Geräusch von Fingernägeln auf einer Tafel.
Nach der halben Stunde Ohrenkrebs kehrten wir zurück in die Unterkunft, um dort Mittag zu essen. Nach der stärkenden Mahlzeit wartete das kühle Nass im Schwimmbad auf uns. Das Baden war eine willkommene Erfrischung nach dem schweißtreibenden Bäumepflanzen. Funfact am Rande: Bei 34 Badegästen konnten genau fünf schwimmen. Allerdings war immerhin die fünfte Person nicht etwa Herr Klüser, sondern ein tansanischer Rettungsschwimmer. Nach zwei Stunden planschen, Schwimmunterricht geben und Wasserakrobatik tuckerten wir wieder zurück in unsere Unterkunft.


Dort startete die erste Uno-Meisterschaft gemeinsam mit unseren Austauschschülern. Sieben Runden später schlemmten wir ein vegetarisches Abendessen, da die Kuhfüße in der Suppe uns doch nicht ganz geheuer waren. Mit neu getankter Energie schickten wir uns an, das Tanzbein zu schwingen. Wie auch schon am ersten Abend in Dodoma lehrten wir uns gegenseitig traditionelle Tänze aus unserer Heimat. Im Cha Cha sowie Discofox sind unsere Austauschpartner mittlerweile locker schon auf Goldstarniveau xD.
Auch der Valentinstag ging nicht spurlos an uns vorbei. Während Judith und Caroline Blumen erhielten, versuchte Katharina mal wieder vergeblich, ein Tier zu küssen. Diesmal war es aber kein toter Fisch, sondern ein lebender Frosch, der sich erfolgreich gegen einen Kuss wehrte. Also erschien leider doch kein verzauberter Märchenprinz…




























